NÜRTINGEN. Am Samstag war wieder einmal Fast Eddy’s Blue Band zu Gast im Club Kuckucksei. Vor ungefähr dreißig Jahren fand Eddy Wilkinson erstmals den Weg ins „Ei“. Er lernte den Club kennen und lieben und bleibt ihm seitdem treu. Regelmäßig zieht es ihn wieder hierher.

In den letzten Jahren ist es etwas still geworden um die Band. Die letzten Bilder auf Facebook stammen vom Dezember 2018. Corona und eine schwere Erkrankung haben sicher ihren Teil dazu beigetragen. Aber vielleicht steht der Vollblutmusiker Eddy Wilkinson auch nur etwas auf Kriegsfuß mit den sozialen Medien? Umso schöner ist es zu sehen, dass der inzwischen 72-Jährige wieder in alter Frische auf der Bühne steht. Etwas Schmerzen beim Gehen hat er noch, doch auf der Bühne merkt man davon nichts. Der Blues hält ihn lebendig.

Es geht los. Das Licht im Saal geht aus. Die Bühne wird hell. Die Band greift zu ihren Instrumenten. Jörg, der Schlagzeuger, zählt an, Jürgen spielt die ersten Akkorde und Uwe liefert das Bassfundament. Dann betritt Eddy die Bühne und greift zum Mikrofon. Jetzt ist sie wieder im „Ei“, die „Voice of London“. Die Bluesröhre, mal leise, mal heftig, mal schmutzig.

Der Saal ist bestuhlt mit kleinen Tischen. Kerzen stehen drauf. Kneipen-Feeling kommt auf. Ein Hauch von New Orleans. Fast Eddy ist einer, der den Blues durch und durch verkörpert. Es dauert nicht lange und die Ersten stehen auf und tanzen. Direkt vor der Bühne, hautnah.

Fast Eddy bringt sie alle. Eigene Songs und die der alten Blueser. Die, die zu Geburtshelfern des Rock ’n’ Roll wurden: B. B. King, Muddy Waters, Willy Dixon, Johnny Winter, J. J. Cale, Booker T. Aber auch Stevie Ray Vaughan und Robert Cray sind mit von der Partie. Bei eigenen Songs greift er gerne zur Akustikgitarre und auch mal zur Blues Harp. So werden die Blues-Klassiker zu einer Hommage an seine Vorbilder. Nach zwei Sets und zwei Zugaben geht ein wundervoller Bluesabend zu Ende. pm